Sonntag, 27. September 2009

Leid, Krankheit und Verderben! (Die Erste)

Letzte Woche war es soweit!
Nachdem wir am Wochende (18-20.Sep) unser Wochenende in Palermo verbracht hatten stand uns eine anstrengende Woche bevor. Den am Sonntag Abend hatte ich Halsschmerzen. Angelo war auch schon krank mit Halsschmerzen und die Palermoleute waren letzte Woche auch nicht ganz fit. aber ok.
Am Montag dann nach der Arbeit fühlte ich mich wie tot und sah genau so aus :D, Dienstag vormittag gings dann wieder, dafür war ich dann wieder nach der Arbeit K.O, bin aber trotzdem mit Angelo zum Friseur (Barbier) gegangen. Abends hatte ich dementsprechend wieder Halsschmerzen (starke) und Kopfweh. Auch SImon verspürte leichte Halsschmerzen.
Mittwoch Morgen dann hab ich wieder gearbeitet und den Nachmittag freigenommen weils mir nicht gut ging und hab erst mal 4 Stunden geschlafen. SImon hatte diesselbe Idee, da er diesselben Probleme hatte.
Nach dem Schlaf gings uns weiterhin schlecht. So wurde beschlossen, dass wir auch am Donnerstag nicht arbeiten werden.
Mittwoch Abend verspürte auch Paula leichte Halsschmerzen.
Donnerstag Mittag dann hatten auch Vera, Paula und Georgia Kopf/Halsschmerzen. Ich hatte zusätzlich leichtes Fieber und Schnupfen. Doch Laura F. (Amerikanerin), besorgte uns Hardcore Medizin und ging zum Arzt und der behauptete es wäre Influenza, also Grippe. Deswegen blieben wir auch am Freitag im Bett liegen, nur Georgia arbeite ein bisschen, lies es aber schnell bleiben. Dafür gings mir und Vera schon besser
Freitag Mittag dann haben Vera,Paula und Ich (Simon teilweise, ihm gings nicht so gut) den ganzen Tag Buffy in Veras Zimmer geschaut. und uns ausgeruht, sodass wir 3 noch am Samstag an dem jahresausflug aller Mitarbeiter nach Palermo teilnehmen konnten. Jedoch musste ich schnell dort feststellen, dass ich zuhause bleiben hätte sollen.
In Palermo haben wir nich wirklich viel gemacht, nur ne Kirche und ein Islamisches Museum angeschaut, was nicht sonderlich spannend war. Nach einem Picknick gings dann weiter nach Trapani, wo wir aufs KusKus Fest gingen, dass hier sehr berühmt ist, wo wir auch Die palermoitaner traffen und die zwei Paccino Mädles. Schnell stellte man Fest das auch in Palermo die Krankheit umging.
An dem Ausflug nahmen alle Teil bis auf georgia und Simon die im Bett lagen.
Somit haben am Freitag nur Laura Wet. und Catherine gearbeitet, denen es als einziges gutging, und Laura f., Angelo, Simon, Paula, vera, Georgia und ICh lagen im Bett.
Heute gehts allen eingermassen gut und so hocken wir, wie die letzten tage, alle obwohl es sehr heiss ist, warm eingepackt herum und saufen tee was das Zeug hält.
Das war Teil eins von Leid, Krankheit und Verderben in Riesi.
Seid gespannt aufs nächste Mal, was hoffentlich lange dauernd wird.

P.S: Laura Wet verspürt gerade eine laufende Nase und Catherine hat Kopfschmerzen.

Denis

Samstag, 12. September 2009

Heiße Nächte in Palermo (29-31.08.09)

Es begab sich zu einer Zeit, in der kleine Simon sich tapfer vornahm alleine nach Palermo zu reisen, um seine Teuerste Jana und die beiden anderen Höflinge, Maike und Lucas zu besuchen. Doch war diese Reise sehr schwer und steinig, da der launische König des Servizio Cristiano einige Tage verreist war und somit über E-Mail die Kunde in das Land trug, was es für ein Donnerwetter geben würde, sollte sich der Junker die Frechheit erlauben, den Hofstaat und die Bediensteten als Eskorte bzw. Taxidienst zu missbrauchen, was diesem nie im Leben eingefallen wäre. Nachdem die Vorbereitungen aus Furcht vor dem König wohl getroffen waren, spielte das Schicksal im zum zweiten Mal einen Streich. Denn am Morgen seiner Abfahrt verkündete der Gärtner Zoran, das Hospital, welches zwischen Palermo und Riesi liegt hätte zum Streik aufgerufen und diese Straße sei somit nicht passierbar. Doch der Jungspund ließ nicht locker und auf dem Weg zum Strand fuhren einige Höflinge und der königliche Gärtner ihn an der Bushaltestelle vorbei, wo er Glück hatte, und den Bus erwischte und so verließ er, während düstere Gewitterwolken am Himmel aufzogen die Tore der Stadt um sich ins Ferne Palermo zu begeben.
So saß er nun zwar im Trocknen, während im Lande die Stürme peitschten, doch bekam er kein Lebenszeichen seiner Teuersten, die bei der Arbeit ihr Mobiltelefon (ja, kennt ihr n gutes Bild dafür dass in die Märchenwelt passt?) ausgeschaltet hatte. Sie erwartete ihn erst in den späten Abendstunden. So kam erreichte er das ferne Palermo in der Abenddämmerung doch da sie seine Nachrichten nicht gelesen hatte stand er nun einsam vor dem Bahnhof. Nach längeren Besprechungen begab sich Maike zum Bahnhof, wo sie und eine stark beschämte Jana auf einen gut amüsierten und mittlerweile gesättigten Simon trafen.
Nachdem er mit diesen drei schweren Prüfungen gerungen hatte erwartete ihn ein äußert angenehmes Wochenende. Am ersten Abend saßen die Vier nach einem üppigen Nudelgelage auf dem Dach des Institutes “La Noche“ , wo Simon bereits vor sechs Jahren einmal im Rahmen einer Kirchenfreizeit übernachtet hatte. Vor dem Gebäude tobte an dem Abend ein ausgelassenes Fest mit ziemlich vielen Besuchern, einer sehr großen Bühne, sehr schlechten Sängern und Sängerinnen in ziemlich fiesen Kostümen und sehr viel Lärm.
Auch am nächsten Morgen war die Luft außerhalb der schützenden Mauern von „La Noche“ noch warm, schwül, drückend und sehr smogglastig. Sogar noch stinkiger als in der Heimat des Jünglings, in der die Hochöfen schwarz in den Himmel ragen. Also ein Schock für seine mittlerweile von Mandeln- und Blumenduft verwöhnten Atemwege.
Am nächsten Mittag machten sie sich alle auf den Weg ans Meer. Lucas fuhr, die Fahrt war sehr spektakulär, aber auf die besondere Verkehrssituation auf Sizilien wird ein anderes Mal eingegangen.
Am Strand verbrachten sie viele schöne Stunden, die ihnen mit fast konstantem Sonnenschein und ausgefallener Bademode der Einheimischen versüßt wurden ( Die Mode bekommt auch noch ein eigenes). Doch als wieder dicke Wolken auftauchten verließen die vier den Strand und nach einer ebenfalls wilde Fahrt, die der beseelte Jüngling mal wieder verträumt hatte, kamen sie alle wieder unbeschadet in Palermo an. Es geschah nicht mehr viel und am nächsten Tag suchten sie zuerst den Bahnhof auf um sich zu erkundigen, ob die Busse nach fahren würden und der Streik wieder aufgelöst sei. Informationen über Busse und Fahrzeiten zu bekommen ist in Palermo aber nicht so einfach, da es schätzungsweise zehn Busunternehmen gibt und die teilweise noch zwei Infostände haben wo der eine auf den anderen verweist und umgekehrt (Hat jemand „Asterix erobert Rom“ gesehen und erinnert sich an „das Haus, das Verrückte macht“? So kann man sich das vorstellen). Nachdem diese Herausforderung zufriedenstellend gemeistert war, zeigten die drei Palermorianer dem Fremden die Stadt, wie z.B. das Theater Massimo, den Hafen und einen interessanten Park wo sie plaudernd viele Stunden verbrachten bis sie ihn wieder zum Bahnhof brachten, wo er sich nach einem herzzereißenden Abschied wieder auf die Rückreise begab. Und wenn nicht wieder gestreikt wird, so reist er auch noch heute.

Unser Ausflug nach Vittoria (04.09.09 -


Nachdem unserer Wochenendausflug nach Palermo für den 04-06.09.09 von unserem lieben Direktor gecancelt wurde, da er mit uns hier in den Gottesdienst wollte. Am Mittwoch jedoch erzählte er uns, dass der Gottesdienst doch erst eine Woche später stattfinden sollte.
Natürlich waren wir deswegen gefrustet, dass wegen des Gottesdienstes zwei Wochenenden draufgegangen waren.
Team Palermo hatte diesen Freitag jedoch frei und wollte jedoch trotzdem was unternehmen und beschlossen nach Vittoria zu fahren und einen kurzen Zwischenstopp in Riesi zu machen.
Am besagten Freitag dann, kamen gegen Mittag dann Meike, Jana und Lucas nach Riesi, außerdem hatten sie noch Christina, aus der Schweiz, und Nora, die immer an Tankstellen vergessen wird, mitgebracht.
Nach einer stürmigen und freudigen Begrüßung fragten sie uns, ob wir nicht mit nach Vittoria wollten, da sie noch vier freie Plätze hätten. Simon und ich sagten natürlich sofort ja und fuhren, nachdem Jana Team Vittoria schonend beigebracht hatte, dass anstatt den ursprünglich geplanten drei Personen sieben kommen würden, los.
Die Hinfahrt dauerte bissel mehr als zwei Stunden und war recht abenteuerlich und lustig. Während Jana und Meike sich mit dem fahren des Pulmino (Minibus) abwechselten und gleichzeitig mit dem sizilianischem Verkehr zu Recht kommen mussten, ich sag nur man fährt 80kmh auf einer Landstraße und wird von einem riesen Laster überholt der vll. 2 Abstand zu einem hat oder die Straßen sind so kurvig, dass man langsam fahren muss, aber trotzdem von jedem in den Kurven überholt wird, aber ok Jana und Meike haben es super gemeistert, während Simon, Lucas und Ich in der letzten Bank 2.5 Stunden lang Kekse aßen und uns für jedes Film-Genre, die charakteristischen Filmrollen an alle Italienisch-Freiwilligen vergaben.
In Vittoria angekommen fanden wir dank der Hilfe der Einwohner recht schnell deren Wohnung.
Die Wohnung liegt in einer viel befahren sehr engen Straße, doch zum Glück fanden wir direkt vor der Haustür einen Parkplatz. Nach viel gehuppe und einmaligem korrigieren standen wir dann in der Parklücke, einen halben Meter auf dem Bordstein direkt an einem Baum, sodass man unsere Tür nicht öffnen konnte, aber egal wir kommen da schon aus dem Fenster Bus raus, dachten wir uns, und tatsächlich schafften es alle, nur Simon hatte paar Probleme, da Jana mit dem Auto ein Stücken weiterfuhr, damit man später besser rausfahren kann, während Simon, ihr Freund, im Fenster saß.
Aber gut, alle ausgestiegen bemerkten wir gegenüber eine Horde it. Jugendlicher die dass Einparken von uns tierisch komisch fanden. Vor der Haustür dann: Wo muss man denn da klingeln? Es gab vier Möglichkeiten. Egal rufen wir eben Steffi an die wird uns dann schon abholen, gesagt getan, jedoch ging niemand ans Handy ran.
Hmm was sollen wir jetzt tun, dachten wir uns, also riefen wir alle ganz laut, Steffi, Elsa, Laura und Katharina. Die It. Jugendliche schauten noch komischer und als dann Elsa und Steffi schreiend und kreischend auf den Balkon rannten, schauten die Italiener noch verwirrter und brachen in Gelächter aus, als dann die vier Mädels zu uns nach unten kamen und uns gaaaanz stürmisch umarmten und begrüßten.
Müde von der Fahrt und der Arbeit (Simon und Ich mussten ja heute Morgen noch sechs Stunden arbeiten) aßen wir alle gemütlich Pizza und setzten uns an eine Treppe und plauderten.
Am nächsten Tag liefen wir Nicht-Vittorianer dann zum Markt, die anderen mussten arbeiten.
Am Mittag dann fuhren wir dann nach Scoglitti an den Strand, wo es echt schön war. Das Wasser war angenehm warm und hatte ca. ein Meter hohe Wellen, was für ein Spaß, jedoch hatten wir große Probleme aus dem Wasser zu kommen, da der Sog der Wellen so stark war und uns ins Meer ziehen wollte.
Am Abend dann, wollten wir zu einem Reggae-Festival fahren, dass ein wenig außerhalb der Stadt lag. Dort angekommen wurden wir von Muskelprotzen mit Sonnenbrillen begrüßt, die uns unbedingt Rabat auf die 10 Euro Eintritt, pro Nase, geben wollten. Einstimmig beschlossen wir umzukehren und in eine Strandbar in Scoglitti zu fahren. Also fuhren wir auf den Parkplatz von dem Festival um um zu drehen. Uns fiel jedoch auf, dass außer unserem Auto nur ein einziges weiteres Auto stand und keine Musik lief. Sofort überlegten wir uns, dass dort die gemein gefährliche Raggae Mafia hausen musste und uns ausnehmen wollte.
Am Strand dann angekommen saßen wir ein bisschen am Meer und genossen unsern letzen Abend zusammen.
Am nächsten Morgen dann mussten unsere Gastgeberinnen wieder arbeiten, sodass wir lange schliefen und deren letztes Nutella wegfutterten.
Wir hatten Glück gehabt, dass wir noch alle vier Mädels erwischt hatten, denn am Montag mussten Steffi und Katharina nach Paccino weiterreisen.
Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, gab ich mein Handy Steffi, damit sie unsere Fahrt filmte die Parallelstraße runter. Man muss dazu sagen, dass sie so war wie man die Straßen aus San Francisco kennt. Lang, weit und seehr steil 
Nachdem diese Fahrt gefilmt wurde machten wir uns auf zur nächsten Tankstelle, die geschlossen hatte, genauso wie die nächste und übernächste, bei dieser konnte man jedoch glücklicherweise am Automaten zahlen, sodass wir 90 Minuten später in Riesi ankamen.

Denis


IO AMO TORINO


Am ersten Wochenende in Norditalien waren wir mit der gesamten Gruppe in Turin. Mannmannmann, das ist vielleicht eine gute Stadt! Wir hatten da ungefähr zweieinhalb Stunden freilauf und da war ich natürlich erstmal mit Phillip, meinem halbwegs gleichgesinnten in der Vorliebe für härtere Klänge, in einem Plattenladen, wo wir uns erstmal mit italienischsprachiger Musik eingedeckt haben. Ein irrer guter Laden. Eine witzige Feststellung: Alle deutschen CDs die ich in Turin gesehen habe kommen (außer Rammstein) aus dem Ruhrgebiet^^ Tja, der Pott ist halt überall!
Außer diesem fantastischen Plattenladen gibt es in Turin noch einige Dinge die in jeder italienischen Stadt die was auf sich hält nicht fehlen darf: Eine riesige Kirche, eine Fußgängerzone mit Designerläden und- natürlich: Eis. Wie in fast jeder großen Stadt gibt es auch hier natürlich das beste Eis der Welt. Nur: Diesmal glaube ich es…jeder der mich kennt weiß dass ich ein absoluter Eisfan bin und nicht leicht sowas sagen würde aber es ist wirklich sensationell gut. Ich kann es auch gar nicht genau beschreiben, was daran so gut war, aber es war es. Ich hatte Schokolade und Melone und das war echt gut. Mit schwerem Herzen muss ich sagen, auch wenn Marvin beim Lesen dieser Zeilen empört sein wird: Noch leckerer als in der „Öse“ in Hagen. „Grom“ heißt der Laden und die Adresse lautet Piaza paleocapa pietro 1. Wirklich sehr zu empfehlen.
Aber zurück zum Kontext: Turin hat einen wunderschönen Park, ein Museum des Films, ein Museum mit einem Glasaufzug der in der Mitte des Raumes durch die Kuppel bis ganz nach oben fährt (allein die Fahrt da hoch ist schon ein Kracher wenn man keine Höhenangst hat), einen Fluss und einen großartigen Laden namens „Lobelix“ wo wir abends dinierten. Da läuft es so ab dass man einmal 7 Euro zahlt für das “All You can Eat“ Buffet (und ich kann ne Menge essen) und als wäre das noch nicht genug kann man sich da ein Getränk zu aussuchen. Und wenn man clever ist nimmt man einen Cocktail. Denn die sind da auch grandios; auch alkoholfrei. Jedes weitere Getränk kostet dich dann zwar wieder 7 Euro, aber Wasser kann man ja aus dem Hahn auf dem Klo trinken und außerdem kontrolliert im Obergeschoss auch niemand, ob man was aus einer Flasche trinkt.
Was bleibt also über Turin noch zu sagen außer: „Bei der nächsten Möglichkeit unbedingt hin“?

Simon

Erste Arbeitsimpressionen (Stand 30.08.09)

Simon: Ich arbeite jetzt seit knapp 2 Wochen in der landwirtschaftlichen Abteilung des Servizio Cristiano. Am Tag unser Ankunft ließ der Direktor abends noch lange auf sich warten und erzählte erstmal ausführlich von Regeln, Begebenheiten und Schauergeschichten rund um die Institution...da wir nach der 26stündigen Fahrt dann erst gegen 00.00Uhr ins Bett durften, waren wir logischerweise am nächsten Morgen um 7.30Uhr auch nicht sooo unglaublich ausgeschlafen. Wir begannen mit der Mandelernte und trinken mussten wir aus einem 5 Liter Eimer- nicht gerade besonders viel für 5 Personen und auch eher kompliziert, da man das Riesending erstmal über den Kopf wuchten musste und dann ein dünnes Rinnsal zaghaft raus kleckerte. Uns wurde zwar von der ca. 50jährigen Freiwilligen Laura F aus Amerika erzählt, dass wir mehr trinken sollten als wir können- verständlich bei einer Temperatur von ca. 40 Grad- aber das war nun mal einfach nicht möglich. So traf mich nach ca. 4 Stunden der Hitzeschlag, mir wurde kotzübel und nach einigen Stunden Schlaf war ich dann auch wieder munter. Daraus habe ich gelernt mich besser über die Regel des „aus dem Eimer“-Trinkens hinwegzusetzen und doch zu mehreren ach so umweltfeindlichen Plastikflaschen zu greifen. Aber seit dem geht’s mir auch immer ausgezeichnet bei der Arbeit.
„Ja und was tun die da jetzt bei der Arbeit?“ – also an den ersten Tagen stand die Mandelernte und Auflese an. Was man bei der Auflese macht kann man sich sicher denken und bei der Ernte legt man Netze unter die Bäume und drischt dann mit viel Moped auf die Äste ein. Eigentlich eine ganz schöne Arbeit. Nur das Auflesen nervt. Das haben wir heute beendet. Weil das Servizio nämlich zur Zeit drauf und dran ist alle Mandelbäume abzusägen und dem Erdboden gleich zu machen, weil die nicht so viel einbringen wie z.B. Oliven. Letztere werden da dann wohl auch wieder gepflanzt. Martin macht mit Tano, dem King of Agrecoltura seit Tagen nix anderes als die Bäume abzuholzen und die Wurzeln und das Holz wegzubringen. Weil er derjenige von uns ist der am Besten italienisch kann macht er also immer die Larry-Arbeit und wir, die von dem italienischen Freiwilligen Angelo eingearbeitet werden, machen auch mal „molto Pausa“. Besonders da der Direktor zu Zeit nicht da ist; da lassen es hier die meisten Mal ruhig angehen.
Außer Mandorle habe ich hier auch schon Pomodore (Tomaten), Erbsen, Bohnen, und Zucchini geerntet; Tomaten ernten macht mir am meisten Spaß. Und Unkraut geerntet habe ich; das ist allerdings ein bisschen anders als das was ich mir unter Unkraut jäten vorstelle, da das eher kleine Bäume mit 30cm langen, dicken Wurzeln sind.
Denis hat nicht so viel Spaß in der Landwirtschaft und versucht sich gerade als Gehilfe des Hausmeisters; ab Anfang September sollen wir uns dann festlegen in welchen Bereich wir möchten. Mir gefällt die Arbeit ganz gut und ich werde denk ich mal auch in der Landwirtschaft bleiben. Obwohl es echt anstrengend ist. Andere Bereiche sind der Kindergarten, die Scuola, Küche, Hausmeisterei und die Betreuung des Gästehauses.

Denis: Meine zwei ersten Arbeitswochen sind schon fast vorbei und ich habe so ziemlich dieselben Erfahrungen gemacht wie Simon, außer das mir hier bis jetzt noch nie schlecht war.
Unter der Aufsicht Angelos z arbeiten ist sehr angenehm wegen den vielen Pausen, jedoch ist es in der Landwirtschaft abartig heiß und anstrengend.
Seit gestern bin ich in der Hausmeisterei.
Mir hat es sogar relativ gut gefallen. Ich war fast die ganze Zeit im Schatten und konnte sitzen und musste eigentlich nur die neue Terrasse für den Direktor anmalen und Pepe, dem Hausmeister, hier und da in bisschen helfen.
Angeblich werden drei von uns Jungs in die Landwirtschaft kommen und einer in die Hausmeisterei. Soweit ich das bis jetzt verstanden habe, werde entweder Ich oder Martin zum Hausmeister kommen. Theoretisch hätte ich nichts dagegen, solange ich keine Maschinen oder sonst was reparieren muss, aber am 1.September stellt sich dann heraus wer wohin kommt.

D&S Folge 666: Servizio in Angst und Schrecken (Ende August)

Okay, so witzig war die folgende Geschichte eigentlich echt nicht. Hier wurde nämlich eingebrochen. Auch nicht zum ersten Mal und bekannte, kriminelle Organisationen haben auch schon mal bei unserem Direktor zuhause nachts vorbeigeschaut. Die Mafia ist in Riesi sehr aktiv, aber unser Direktor geht da ganz gut aktiv gegen an, unser Unternehmen hier hat also NICHTS mit der Mafia am Hut und er macht sich damit natürlich auch nicht gerade beliebt. Aber jetzt am Freitag war er nicht da und wir wurden spätabends aus den Federn gerissen, da jemand auf der Plantage Feuer gelegt hatte. Als Denis, icke, Martin und Angelo dort ankamen war das Feuer bereits von den Mädels gelöscht worden und wir begaben uns auf die Suche nach dem ungebetenen Gast. Martin, der alte Haudegen, schnappte sich auch erstmal nen Knüppel, der allerdings nicht zu Einsatz kam. Denn das Tor zur Plantage war zwar geöffnet worden und im schattigen Schutz der Bäume war auch jemand der da nicht hingehörte, aber da die Handys kein Netz hatten und Angelo meinte, der Eindringling könnte bewaffnet sein, haben wir uns das „Auf ihn“ gespart und sind sofort zum „mit Gebrüll“ übergegangen. Wir sind davon überzeugt, dass er dann auch gegangen ist.
Im Gästehaus brannte Licht und einige Fenster waren offen, aber es wurde nichts verwüstet oder geklaut und es ist auch gar nicht sicher ob da jemand drin war, da die Mädels auch nicht genau wussten, ob sie nicht vielleicht morgens Licht angelassen oder einige Fenster nicht geschlossen hatten.
Der Direktor wurde natürlich verständigt aber etwas weiteres Nennenswertes ist in der Sache nicht mehr geschehen. Vielleicht ändert sich das wenn der Direttore am Freitag wiederkommt.

Simon