Es begab sich zu einer Zeit, in der kleine Simon sich tapfer vornahm alleine nach Palermo zu reisen, um seine Teuerste Jana und die beiden anderen Höflinge, Maike und Lucas zu besuchen. Doch war diese Reise sehr schwer und steinig, da der launische König des Servizio Cristiano einige Tage verreist war und somit über E-Mail die Kunde in das Land trug, was es für ein Donnerwetter geben würde, sollte sich der Junker die Frechheit erlauben, den Hofstaat und die Bediensteten als Eskorte bzw. Taxidienst zu missbrauchen, was diesem nie im Leben eingefallen wäre. Nachdem die Vorbereitungen aus Furcht vor dem König wohl getroffen waren, spielte das Schicksal im zum zweiten Mal einen Streich. Denn am Morgen seiner Abfahrt verkündete der Gärtner Zoran, das Hospital, welches zwischen Palermo und Riesi liegt hätte zum Streik aufgerufen und diese Straße sei somit nicht passierbar. Doch der Jungspund ließ nicht locker und auf dem Weg zum Strand fuhren einige Höflinge und der königliche Gärtner ihn an der Bushaltestelle vorbei, wo er Glück hatte, und den Bus erwischte und so verließ er, während düstere Gewitterwolken am Himmel aufzogen die Tore der Stadt um sich ins Ferne Palermo zu begeben.
So saß er nun zwar im Trocknen, während im Lande die Stürme peitschten, doch bekam er kein Lebenszeichen seiner Teuersten, die bei der Arbeit ihr Mobiltelefon (ja, kennt ihr n gutes Bild dafür dass in die Märchenwelt passt?) ausgeschaltet hatte. Sie erwartete ihn erst in den späten Abendstunden. So kam erreichte er das ferne Palermo in der Abenddämmerung doch da sie seine Nachrichten nicht gelesen hatte stand er nun einsam vor dem Bahnhof. Nach längeren Besprechungen begab sich Maike zum Bahnhof, wo sie und eine stark beschämte Jana auf einen gut amüsierten und mittlerweile gesättigten Simon trafen.
Nachdem er mit diesen drei schweren Prüfungen gerungen hatte erwartete ihn ein äußert angenehmes Wochenende. Am ersten Abend saßen die Vier nach einem üppigen Nudelgelage auf dem Dach des Institutes “La Noche“ , wo Simon bereits vor sechs Jahren einmal im Rahmen einer Kirchenfreizeit übernachtet hatte. Vor dem Gebäude tobte an dem Abend ein ausgelassenes Fest mit ziemlich vielen Besuchern, einer sehr großen Bühne, sehr schlechten Sängern und Sängerinnen in ziemlich fiesen Kostümen und sehr viel Lärm.
Auch am nächsten Morgen war die Luft außerhalb der schützenden Mauern von „La Noche“ noch warm, schwül, drückend und sehr smogglastig. Sogar noch stinkiger als in der Heimat des Jünglings, in der die Hochöfen schwarz in den Himmel ragen. Also ein Schock für seine mittlerweile von Mandeln- und Blumenduft verwöhnten Atemwege.
Am nächsten Mittag machten sie sich alle auf den Weg ans Meer. Lucas fuhr, die Fahrt war sehr spektakulär, aber auf die besondere Verkehrssituation auf Sizilien wird ein anderes Mal eingegangen.
Am Strand verbrachten sie viele schöne Stunden, die ihnen mit fast konstantem Sonnenschein und ausgefallener Bademode der Einheimischen versüßt wurden ( Die Mode bekommt auch noch ein eigenes). Doch als wieder dicke Wolken auftauchten verließen die vier den Strand und nach einer ebenfalls wilde Fahrt, die der beseelte Jüngling mal wieder verträumt hatte, kamen sie alle wieder unbeschadet in Palermo an. Es geschah nicht mehr viel und am nächsten Tag suchten sie zuerst den Bahnhof auf um sich zu erkundigen, ob die Busse nach fahren würden und der Streik wieder aufgelöst sei. Informationen über Busse und Fahrzeiten zu bekommen ist in Palermo aber nicht so einfach, da es schätzungsweise zehn Busunternehmen gibt und die teilweise noch zwei Infostände haben wo der eine auf den anderen verweist und umgekehrt (Hat jemand „Asterix erobert Rom“ gesehen und erinnert sich an „das Haus, das Verrückte macht“? So kann man sich das vorstellen). Nachdem diese Herausforderung zufriedenstellend gemeistert war, zeigten die drei Palermorianer dem Fremden die Stadt, wie z.B. das Theater Massimo, den Hafen und einen interessanten Park wo sie plaudernd viele Stunden verbrachten bis sie ihn wieder zum Bahnhof brachten, wo er sich nach einem herzzereißenden Abschied wieder auf die Rückreise begab. Und wenn nicht wieder gestreikt wird, so reist er auch noch heute.
Samstag, 12. September 2009
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:) endlich gibt es wieder lesestoff, mit dem ich mir den langweiligen sonntag versüßen kann.
AntwortenLöschenich sitze gerade mit einer tasse heißem krüger kakao im wohnzimmer und fühle mich sehr an rock am ring erinnert und an simon's wundervollen kakao, der mir so gut wie jeden morgen gerettet hat.
ich finde, ihr solltet mehr videos machen.
ich hab mir vor freude gerade fast ins hemd gemacht, als ich simon kurz in dem video gesehen hab :D