Dienstag, 8. Dezember 2009

Zwischenseminar in der Toskana (Simon)

Am 22sten November begann unser einwöchiges Zwischenseminar bei Montegirone in der Toskana. Diese Woche, auf die wir alle uns alle sehnlich gefreut hatten, denn dies sollte ein Wiedersehen mit all den Freiwilligen bedeuten, die wir seit dem Sprachkurs in Torre Pellice im August nicht mehr gesehen hatten. Und diese Zeit von drei Monaten verstrich viel schneller als erwartet und auf einmal war es soweit: Ich machte mich am Donnerstag auf den Weg nach Palermo, von wo aus ich der Liebe zu Gunsten mit Jana und dem Palermoteam statt mit den Riesieranern (Riesi's? Riesen?) meine Reise am Freitagmorgen um 10.00Uhr begann. Wie man mich kennt habe ich mich natürlich mit großzügigem Proviant ausgestattet und so stand der 15stündigen Fahrt nichts im Wege. Wir fuhren bei Tageslicht durch ein grünes, von reichlichen Feldern durchzogenes Sizilien wie wir es so ausführlich noch nie gesehen hatten, erlebten dann ab Messina eine wunderschön sonnige Fährfahrt von etwa einer halben Stunde, wo wir auf das Team Pacchino stießen und fuhren dann weiter bis Napoli wo wir umstiegen. Nach einem kurzen Pizzastop gings weiter Richtung Florenz. Zur Nacht hin geriet die Stimmung der sonst so munteren Reisegruppe ins Schwanken, da Lukas, der anfangs kränklich aussah mittlerweile einer ausgewachsene Grippe erlag und wir außerdem wegen zweier Sitzplätze in einen völlig sinnlosen Konflikt gegen 00.00Uhr mit einem unerträglich garstig-schnippischen Italienerpärchen gerieten die uns dann unter Druck des Schaffners samt Gepäch von unseren Plätzen verbannten, wo sie dann mit Steffi und Kathi die restliche Stunde saßen und wir befanden uns dann zehn Plätze weiter hinten, da sie nun mal Platz 46 und 47 gebucht hatten und 58-62 natürlich keine Alternative war. Bei solchen sturen Leuten biegen sich mir die Fußnägel hoch!
Um 2.00Uhr erreichten wir dann wirklich Florenz und waren direkt am Bahnhof erstmal verblüfft: Hier war Herbst! Mit angemessenen Temperaturen, bunten Laub und allem was dazu gehörte ähnelte unser Spaziergang mit Alena, die uns abholte und zu ihrer Wohnung brachte eher einem in Deutschland... dieser hatte mit den sizilianisch-schwitzigen Oben-Ohne-Arbeitstagen der Landwirtschaft von mitte November nicht mehr viel gemein.
Nach einem herzlichen Empfang und einer kurzen Nacht begaben wir uns am Samstag morgen in die Innenstadt, wo Jana von ihren Eltern abgeholt wurde, die für drei Tage in die Toskana gekommen waren. Am Dom trafen wir auf Team Riesi/Vittoria, die die Nacht durchgefahren waren. Hier packten mich Erinnerungen an meine Kennenlernfahrt mit den Gestaltern 2006, eine sehr schöne Fahrt, auf der wir es dank der Unfähigkeit meiner damaligen Klassenlehrerin nicht in die Uffizien geschafft hatten, in unserem Zimmer ein Hausgeist Fahrrad fuhr und Annika 12 Euro für ein Zitroneneis bezahlte, was ich aß die ihr der Apetit vergangen war. Ich habe für sie ein Foto der besagten Gelateria gemacht (wirklich freche Touristenpreise in der Innenstadt) und in den Uffizien war ich auch, was überwältigend war. Aber über Florenz hat Denis ja in seinem Post geschrieben. Also greife ich vor.
Nachdem Team Palermo/Pachino/Ich den Zug verpasst hatten saßen wir in einer Stadt fest die wie eine Krankheit oder perverse Sucht klang und kamen statt um 17.00Uhr um 20.00Uhr in Montegioni an, wo zwei der Leiter des Seminares, Malte und Yanick uns abholten. Wir fuhren lange durch einen stockdunklen Wald der mich an den Film „Blair Witch Project“ erinnerte und kamen schließlich am Seminargebäude an, dass wie ein unheimliches Kloster aus einem Edgar Wallace-Streifen aussah und somit wirklich voll nach meinem Geschmack war. Genauso unheimlich wie es von außen wirkte war es von innen warm und gemütlich. Und dieses Wiedertreffen mit allen- wir waren die letzten- war eine unglaubliche Freude. Alle saßen sie im Warmen, tranken etwas und waren gut drauf. Einfach nur schön nach so einer langen Fahrt.
Doch der Tag war noch nicht vorbei! Denn während die Anderen nach dem Abendessen, plauderten, spielten oder tranken wurden Jana und ich um halb zehn von ihrer Familie abgeholt, die mich kennen lernen wollten. Sie hatten ihren „Stützpunkt“ ebenfalls in der Nähe der Toskana und fuhren mit uns beiden abends los auf die Suche nach einer Kneipe. Ich war zwar erst nervös, wie es bei solchen Treffen halt oft so ist, zumal ich heiser war und meine Stimme ein Haarbreit über dem Fußboden grindete und mir eine halbe Stunde vorher ungefähr von 15 Leuten gesagt wurde, ich sähe aus wie ein Waldschrat. Das war Familie F. sehr egal, die mich sehr nett und höflich empfingen so dass es gar keine Startschwierigkeiten gab, wenn man mal davon absieht, dass einfach alle von ihren Eltern angepeilten Kneipen schon zu hatten. Schließlich fanden wir aber doch eine, wo drinnen laute Livemusik lief, weshalb wir draußen saßen und einen sehr netten Abend verbrachten.
Die Nacht und der Morgen wurden für mich weniger nett. Denn offensichtlich hatte ich mir eine fiese Krankheit eingefangen und hatte die Nacht über, sagen wir mal, „alles aus mir rausgeholt“. Ich nahm so gut wie gar nicht am ersten Seminartag teil und auch Dienstag eher wenig. Am Mittwoch war die frohe Schar in Siena, einer herrlichen Stadt, die ich leider verpasste, aber 2006 schon einmal besichtigt hatte, sodass ich mein Plan mich mit der ebenfalls erkrankten Georgia auszukurieren, dem Sightseeing vorzog. Also schliefen wir aus, geisterten mit Tee durch das von warmem Herbstlicht geflutete und komplett verlassene Gruselkloster, schauten Hitchcock`s „Frenzy“ und fuhren mittags mit Yannick zum Arzt.
Ärzte in Italien sind eigentlich ein eigenes Kapitel, weshalb ich diesen Mann nur anschneide und das auch nur deshalb, weil mir ein so unverschämter, unfähiger Kotkerl noch nicht untergekommen ist. Georgia, die nach 5 Schritten vor Erschöpfung fast umfiel, wurde erstmal von dem Doktor (nach etwa einer Stunde warten) ausgelacht und jede Menge unsinnige Fragen gestellt und hatte Vorgehensmaßnahmen, wo ich mich frage, wie man so mit Patienten oder Menschen generell umgehen kann. Ein mieser Typ, der ihr dann doch auch protokollierte, sie sei „krank“ und mir verschrieb er nachdem ich es dreimal erklärt hatte ein Mittel, das den Brechreiz unterdrücken sollte. Ich hatte keinen Brechreiz mehr- nach Einnahme des Medikamentes allerdings über Nacht bösartige Magenschmerzen. Eieiei!
Trotz des Medikamentes konnte ich Donnerstag wieder am Seminar teilnehmen, wo wir mit den Internationalis, (bei denen es sich aber doch wieder nur um Deutsche und drei Franzosen handelte, von denen zwei deutsch sprachen) zusammenarbeiteten und Portraits unserer Städte erstellten. Das Beste daran war wieder auf unseren damaligen Italienischlehrer Andrea und Massimo („KREISCH! DIESE REHAUGEN!!!) zu treffen. Aber was genau wurde nun auf dem Seminar gemacht? In erster Linie geredet, Interviews mit jedem Einzelnen und den Teamern, es wurde über die Stellung der Frau in Italien diskutiert, Fragebögen erstellt die in Siena an Passanten ausprobiert wurden, wir wissen jetzt was eine Velina ist und warum Berlusconi n ganz schöner Fuchs ist. Inwiefern sich die deutsche von der italienischen Mentalität unterscheidet, das Wertequadrat war den meisten noch vom Vorbeireitungsseminar bekannt und es gab bestimmt noch ganz viel Weiteres, aber zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht mehr weiß, was da noch so alles war als ich mal da war- ich weiß nur noch dass ich irgendwie immer als Spüldienst eingeteilt war...
Am Samstag war der Tag unser Abreise und die Gesundheitssituation sah so aus, dass Lukas wieder quietschfidel wie ein munteres Rehkitz umher tollte, ich mich „ok“ fühlte, es Georgia auch wieder gut ging, Jana aufgrund ihrer Grippe in einem Zustand zwischen unzurechnungsfähig und scheintot schwebte, Katrin B. auch mit Meike total jenseits von Gut und Böse umhersiechte und ich habe bestimmt auch noch zwei, drei Kranke vergessen.
Die Rückfahrt verlief, obwohl Jana mittlerweile noch gefühlte 10000 Tonnen mehr Gepäck von ihren Eltern dabei hatte und am Sonntagmittag waren wir wieder in Palermo. Abends nahm ich den Bus nach Riesi und war ganz unspektakulär um 22.00Uhr wieder im Servizio Cristiano.

Epilog:
Nun merkt der Lehrer, dass während des Seminars irgendwie ganz schön viele Leute krank waren. Als ich am Montag mit Jana telefonierte sagte mir diese, dass sie jetzt in Palermo endlich mal einen kompetenten Arzt gefunden habe und dieser ziemlich sicher sei, dass sie und Team Palermo die Influenza A, also die Schweinegrippe hatten. Logisch betrachtet: Lukas (Palermo) hatte die Grippe, dann ich, dann Georgia (Riesi), Jana (Palermo), Meike (Palermo)... Wenn die alle wirklich Schweinegrippe hatten kann ich mit Sicherheit auch stolz sagen: YES! I SURVIVED THE SCHWEINEGRIPPE!

Simon

Florenz (20-22.11.09)

So wir leben noch, hier mal wieder das Neuste vom Neusten.
Nachdem wir hier jetzt schon 4 Monate in Italien sind, wurde es Zeit für unser Zwischenseminar in der Nähe von Florenz bzw. Sienna, mit allen anderen freiwilligen von unserer Organisation. Da für das Seminar kein Tag in Florenz eingeplannt war, beschlossen wir, ein tag früher loszufahren um ein Tag in Florenz zu verbringen.
So ging unser Abenteuer am Freitag abend los, also Zoran uns zum Bahnhof nach Catania fuhr wo uns schon die Freiwilligen aus Vittoria erwarteten.
Zu unserem Missfallen mussten wir dort feststellen, dass die Direktorin von Vittoria, die sich sehr darum gerissen hat unsere Reise zu buchen, nicht auf die Reihe bekommen hat Schlafwaagen zu buchen. Notgedrungen bastelten wir aus unseren Gürteln eine Konstruktion um unsere Türen zu verriegeln. Dazu nicht genug, sie schaffte es nicht mal die Tickets genug zu buchen. So hatten wir von catania nach Rom 11 Tickets, von rom nach Florenz 9 und von Florenz nach Catania auf unserem Rückweg sogar nur 6, dabei waren wir auf der Hinfahrt 9 Personen und auf der Rückfahrt 7.
Aber nichtsdesdotrotz kamen wir pünktlich um 9.00 in Rom an und schafften es mit unserem Gepäck und einem 500Meter Sprint, den Zug nach Florenz zu nehmen der um 9.02 aus Florenz abfuhr, wir hatten nicht gerechnet, dass noch zu schaffen.
Nachdem auch dass geschafft war, kamen wir gegen 13Uhr in Florenz an, sind dann in die Foresteria gegangen um uns frisch zu machen und unser gepäck dazulassen.
Gleich darauf liefen wir los um die Stadt zu erkunden.Vor dem Dom (wunderschön, zumindest von außen)traffen wir dann die Freiwilligen aus palermo, Paccino und Alena aus Florenzö. Freudig verstreuten wir uns kreuz und quer durch Florenz. So sahen wir die Pons Vecchio , vielleicht aus dem Film "Das Parfüm" bekannt, wunderschöne Brücke über nem Fluß, den David und die Uffizien, mit Werken von Michelangelo oder Boccelli.
Später schauten Simon und ich uns noch ein Museum über Serienkiller an, was sehr interessant und teilweise sehr eklig war, da gab z.B. einen italienischen Killer der aus dem Blut seiner Opfer Kekse gebacken hat...
Und natürlich waren wir auf dem markt, wo wir viel zu viel Geld gelassen hatten.
Fazit: Florenz ist eine sehr große und wunderschöne Stadt zum anschauen. Auch wenn es sehr viele Touristen gibt, ist die Stadt sehr sauber und sehr leise. So fahren auch z.B. keine Autos durch die Innenstadt. So ziemlich das komplette Gegenteil von palermo und lässt sich nur empfehlen sich die anzuschauen.
Am Sonntag ging es dann weiter zu unserem Zwischenseminar in Richtung Sienna wo wir dann gegen 17.00 eintruddelten. FORTSETZUNG FOLGT

Denis

Sonntag, 25. Oktober 2009

Voluntaris und ihr Lebensraum

Hier mal ein Video über das Servizio Christiano wo wir leben :)

Freitag, 16. Oktober 2009

Von Kampwürsten und Genitalbesuchen

Nach zwei Monaten in Italien haben sich unsere Italienischkenntnisse deutlich gebessert. Einige beherrschen diese Sprache fließend, Denis kann sich gut verständigen, bei Simon wird es allmählich besser, aber die Kommunikation funktioniert. Meistens. Denn was wäre die italienische Sprache ohne dass, was man uns damals im Englischuntericht beigebracht hat, nämlich die „False Friends“...
Gemein war am Anfang für Simon die Verwechslung zweier Begriffe, die in der Landwirtschaft beide von großer Bedeutung sind, nämlich „concimare“ (düngen) und „comminciare“ (beginnen). Der gute Tano staunte nicht schlecht bei der Nachricht, Simon habe schon mal den jungen Fenchel gedüngt. Dass die Wörter „Formaggio“ (Käse), „Pomeriggio“ (Nachmittag) und „Pomodore“ (Tomaten) schnell vertauscht werden und jederzeit für billige Lacher sorgen ist ja wohl klar.
Als Simon gefragt wurde welches Fleisch („Carne“) er gerne auf dem Grill hätte und er ganz begeistert „Purzula“ antwortete -der Name seines Lieblingshundes („Cane“) - sorgte dies für leichte Verwirrung und den Vogel schoß Denis ganz klar mit der Aussage ab, dass ihn bald seine „Genitali“(...) statt seiner „Genitori“ (Eltern) besuchen kommen.
Ja, italienisch ist eine schöne aber anfangs schwere Sprache. Da ist der gut beraten, der es wie unser Gärtner Zoran macht, der nur einige deutsche Wörter kann, dafür aber auch nur absolut Sensationelle. Diese baut er in den unerwartetsten Situationen in sein fließendes Italienisch ein, wodurch Begriffe wie „Kampfwurst“ oder „Doktorspiele“ besonders ausdrucksstark präsentiert werden. Wenn er zu Denis „Wo bist du, mein kleiner Spatz“ sagt oder Simon erklärt, er solle das „Grungras“ (Unkraut) entfernen ist setzt dieses allerdings allem die Krone auf. To be continued...

Simon

Die spinnen die Italiener!

Das die Italiener nicht Autofahren können ist ja eigentlich ein Vorurteil. Das das auch wirklich zutrifft kann ich nur bestätigen, besonders hier auf Sizilien. Denn hier fährt man schon mal gerne 130kmH in einer 50er Zone. Das ist hier aber normal. Man wird aber auch gerne von einem Laster überholt, nachdem er einem die ganze Zeit fast hinten drauf gefahren wäre, nur weil er denkt -hmm- 100kmH sind zu wenig, den muss ich jetzt überholen. Man wird hier auch schon mal in einer der zahlreichen Kurven überholt.
Grundsätzlich kann man hier in Italien überall parken wo man will, glaub ich zumindest, auf jeden Fall tun das die Italiener. Man parkt hier gerne in zwei oder drei Reihen, sodass die aus der ersten nicht mehr raus kommen. Genauso wenn man auf ein Fest fährt blockiert man einfach die Straße, indem man sich an den Rand stellt. Das wird natürlich auf beiden Seiten gemacht und Kilometerlang. Falls die Straße zu Ende sein sollte parkt man einfach im Kreisverkehr und sagt dem Polizist, dass man Schweizer ist und extra für das Fest angereist ist. Es kommt auch schon mal vor, dass die Italiener eine Einbahnstraße mit 70kmh rückwärts passieren um einzuparken. Alles kein Problem!

Dasselbe gilt auch für das Wenden. Geht immer. Ob auf der Schnellstraße oder im Stau. Einfach wenden und den Gegenverkehr blockieren. Wird nur bisschen gehupt, das wars auch schon.
Man hat auch ab und zu Gegenverkehr in Einbahnstraßen oder schiebt beim Einparken das Vordere/ Hintere Auto weg, damit man genügend Platz hat oder man eröffnet auf einer dreispurigen Autobahn einfach drei neue Spuren, sodass man sechs hat.

Eine angenehme Regelung hier gibt es für die Fußgänger. Einfach über die Straße laufen und kompetent gucken. Jedes Auto hält an, egal wo, wann und wie schnell sie sind. Der einzige Haken ist, dass man selbstbewusst los laufen muss und unter keinen Umständen anhalten darf. Mittlerweile haben wir uns schon so daran gewohnt, dass ich glaube in Deutschland Probleme haben werden an Ampeln oder Zebrastreifen zu warten.
Nachdem wir jetzt zwei Monate Zeit hatten uns an den Verkehr zu gewöhnen, durften in den letzten Tagen Catherine, Vera, Laura Wet, Simon und Ich den Fahrtest mit unserm Pullmino (Kleinbus) machen, der jedoch eine kaputte Tankanzeige, einen riesen Riss in der Frontscheibe und nur fünf, anstatt neun Sitzgurte, besitzt. Und Laura Wet und ich sind ab sofort Kleinbusfahrer; der Direktor besteht darauf dass nur zwei der fünf Fahrer wirklich fahren...

Denis

Freitag, 2. Oktober 2009

You scream- ...

i scream, we all scream for Icecream. Aber hallo- dass das Eis hier nicht zu verachten ist, erwähnte ich schon mal im Turin-Artikel. Aber hier auf Sizilien haben wir nochmal fetteres Eis. Geschmacklich nicht ansatzweise mit dem Deutschen zu vergleichen, zwei Kugeln kosten überall 1,50 im Briosch, also im Milchbrötchen und die Kugeln entsprechen 3- 4 deutschen. In der Waffel kann mans auch essen, aber wir zumindest stehen voll darauf, Eis ausm Brötchen zu löffeln. Soweit so gut. Eis. Lecker. Und scheinbar billig. Aber was das allerbeste ist: Die Auswahl! Alter Gestalter- in der Eisdiele um die Ecke gibt’s ich meine 15 verschiedene Schokoladensorten (Schokolade, Extracremige die wie Mouse au Chocolat schmecht, Zartbitterschokolade, weiße Schokolade, Kinderschokolade, Kitkat, Lion, Überraschungsei, Schokonuss, Bounty, Magnum und andere) und natürlich noch andere total abgefahrene Sorten. In Palermo waren wir in einer Eisdiele mit 69 verschiedenen Eissorten. Natürlich gehen wir hier fast jeden Tag Eisessen und die Wahl fällt uns nicht sonderlich leicht, was wir nehmen sollen. Aufjeden Fall kommen hier unsere Top 5- Listen:

Simon:
1. Energy Gelato (Red Bull)
2. Nero (Zartbitterschokolade)
3. Latte Fuori (Irgendwie Milch glaube ich...hammer)
4. Fragola (Erdbeere)
5. Pinamell (Pinienkern/ Caramell)

Denis:
1. Stracciatella
2. Noccia (Nuss mit Schokoladenstückchen)
3. Energy Gelato (Red Bull)
4. Kit Kat
5.Fragola (Erdbeere)

Ich werde fett!!!

So nachdem Malte (unser Mentor) uns vorgewarnt hat, dass man hier ein bisschen zunimmt ( er hat 15kg in dem Jahr zugenommen) ist es jetzt soweit. ICH WERDE FETT!!!
Bei unserem Aufbruch aus Offenburg wog ich 71kg. Bei meiner Ankunft in Riesi warns schon 75kg und jetzt nach 9 Wochen sinds 78kg.
Allerdings muss man sagen, dass ich glaube, dass die Waage nicht ganz stimmt. Trotzdem habe ich mindestens 3 kg zugenommen. EIn Skandal!! :D
Aber das Eis und das Essen ist hier soooo gut :)
und man sieht (noch?) nicht dass ich zugenommen habe :D

Denis

Sonntag, 27. September 2009

Leid, Krankheit und Verderben! (Die Erste)

Letzte Woche war es soweit!
Nachdem wir am Wochende (18-20.Sep) unser Wochenende in Palermo verbracht hatten stand uns eine anstrengende Woche bevor. Den am Sonntag Abend hatte ich Halsschmerzen. Angelo war auch schon krank mit Halsschmerzen und die Palermoleute waren letzte Woche auch nicht ganz fit. aber ok.
Am Montag dann nach der Arbeit fühlte ich mich wie tot und sah genau so aus :D, Dienstag vormittag gings dann wieder, dafür war ich dann wieder nach der Arbeit K.O, bin aber trotzdem mit Angelo zum Friseur (Barbier) gegangen. Abends hatte ich dementsprechend wieder Halsschmerzen (starke) und Kopfweh. Auch SImon verspürte leichte Halsschmerzen.
Mittwoch Morgen dann hab ich wieder gearbeitet und den Nachmittag freigenommen weils mir nicht gut ging und hab erst mal 4 Stunden geschlafen. SImon hatte diesselbe Idee, da er diesselben Probleme hatte.
Nach dem Schlaf gings uns weiterhin schlecht. So wurde beschlossen, dass wir auch am Donnerstag nicht arbeiten werden.
Mittwoch Abend verspürte auch Paula leichte Halsschmerzen.
Donnerstag Mittag dann hatten auch Vera, Paula und Georgia Kopf/Halsschmerzen. Ich hatte zusätzlich leichtes Fieber und Schnupfen. Doch Laura F. (Amerikanerin), besorgte uns Hardcore Medizin und ging zum Arzt und der behauptete es wäre Influenza, also Grippe. Deswegen blieben wir auch am Freitag im Bett liegen, nur Georgia arbeite ein bisschen, lies es aber schnell bleiben. Dafür gings mir und Vera schon besser
Freitag Mittag dann haben Vera,Paula und Ich (Simon teilweise, ihm gings nicht so gut) den ganzen Tag Buffy in Veras Zimmer geschaut. und uns ausgeruht, sodass wir 3 noch am Samstag an dem jahresausflug aller Mitarbeiter nach Palermo teilnehmen konnten. Jedoch musste ich schnell dort feststellen, dass ich zuhause bleiben hätte sollen.
In Palermo haben wir nich wirklich viel gemacht, nur ne Kirche und ein Islamisches Museum angeschaut, was nicht sonderlich spannend war. Nach einem Picknick gings dann weiter nach Trapani, wo wir aufs KusKus Fest gingen, dass hier sehr berühmt ist, wo wir auch Die palermoitaner traffen und die zwei Paccino Mädles. Schnell stellte man Fest das auch in Palermo die Krankheit umging.
An dem Ausflug nahmen alle Teil bis auf georgia und Simon die im Bett lagen.
Somit haben am Freitag nur Laura Wet. und Catherine gearbeitet, denen es als einziges gutging, und Laura f., Angelo, Simon, Paula, vera, Georgia und ICh lagen im Bett.
Heute gehts allen eingermassen gut und so hocken wir, wie die letzten tage, alle obwohl es sehr heiss ist, warm eingepackt herum und saufen tee was das Zeug hält.
Das war Teil eins von Leid, Krankheit und Verderben in Riesi.
Seid gespannt aufs nächste Mal, was hoffentlich lange dauernd wird.

P.S: Laura Wet verspürt gerade eine laufende Nase und Catherine hat Kopfschmerzen.

Denis

Samstag, 12. September 2009

Heiße Nächte in Palermo (29-31.08.09)

Es begab sich zu einer Zeit, in der kleine Simon sich tapfer vornahm alleine nach Palermo zu reisen, um seine Teuerste Jana und die beiden anderen Höflinge, Maike und Lucas zu besuchen. Doch war diese Reise sehr schwer und steinig, da der launische König des Servizio Cristiano einige Tage verreist war und somit über E-Mail die Kunde in das Land trug, was es für ein Donnerwetter geben würde, sollte sich der Junker die Frechheit erlauben, den Hofstaat und die Bediensteten als Eskorte bzw. Taxidienst zu missbrauchen, was diesem nie im Leben eingefallen wäre. Nachdem die Vorbereitungen aus Furcht vor dem König wohl getroffen waren, spielte das Schicksal im zum zweiten Mal einen Streich. Denn am Morgen seiner Abfahrt verkündete der Gärtner Zoran, das Hospital, welches zwischen Palermo und Riesi liegt hätte zum Streik aufgerufen und diese Straße sei somit nicht passierbar. Doch der Jungspund ließ nicht locker und auf dem Weg zum Strand fuhren einige Höflinge und der königliche Gärtner ihn an der Bushaltestelle vorbei, wo er Glück hatte, und den Bus erwischte und so verließ er, während düstere Gewitterwolken am Himmel aufzogen die Tore der Stadt um sich ins Ferne Palermo zu begeben.
So saß er nun zwar im Trocknen, während im Lande die Stürme peitschten, doch bekam er kein Lebenszeichen seiner Teuersten, die bei der Arbeit ihr Mobiltelefon (ja, kennt ihr n gutes Bild dafür dass in die Märchenwelt passt?) ausgeschaltet hatte. Sie erwartete ihn erst in den späten Abendstunden. So kam erreichte er das ferne Palermo in der Abenddämmerung doch da sie seine Nachrichten nicht gelesen hatte stand er nun einsam vor dem Bahnhof. Nach längeren Besprechungen begab sich Maike zum Bahnhof, wo sie und eine stark beschämte Jana auf einen gut amüsierten und mittlerweile gesättigten Simon trafen.
Nachdem er mit diesen drei schweren Prüfungen gerungen hatte erwartete ihn ein äußert angenehmes Wochenende. Am ersten Abend saßen die Vier nach einem üppigen Nudelgelage auf dem Dach des Institutes “La Noche“ , wo Simon bereits vor sechs Jahren einmal im Rahmen einer Kirchenfreizeit übernachtet hatte. Vor dem Gebäude tobte an dem Abend ein ausgelassenes Fest mit ziemlich vielen Besuchern, einer sehr großen Bühne, sehr schlechten Sängern und Sängerinnen in ziemlich fiesen Kostümen und sehr viel Lärm.
Auch am nächsten Morgen war die Luft außerhalb der schützenden Mauern von „La Noche“ noch warm, schwül, drückend und sehr smogglastig. Sogar noch stinkiger als in der Heimat des Jünglings, in der die Hochöfen schwarz in den Himmel ragen. Also ein Schock für seine mittlerweile von Mandeln- und Blumenduft verwöhnten Atemwege.
Am nächsten Mittag machten sie sich alle auf den Weg ans Meer. Lucas fuhr, die Fahrt war sehr spektakulär, aber auf die besondere Verkehrssituation auf Sizilien wird ein anderes Mal eingegangen.
Am Strand verbrachten sie viele schöne Stunden, die ihnen mit fast konstantem Sonnenschein und ausgefallener Bademode der Einheimischen versüßt wurden ( Die Mode bekommt auch noch ein eigenes). Doch als wieder dicke Wolken auftauchten verließen die vier den Strand und nach einer ebenfalls wilde Fahrt, die der beseelte Jüngling mal wieder verträumt hatte, kamen sie alle wieder unbeschadet in Palermo an. Es geschah nicht mehr viel und am nächsten Tag suchten sie zuerst den Bahnhof auf um sich zu erkundigen, ob die Busse nach fahren würden und der Streik wieder aufgelöst sei. Informationen über Busse und Fahrzeiten zu bekommen ist in Palermo aber nicht so einfach, da es schätzungsweise zehn Busunternehmen gibt und die teilweise noch zwei Infostände haben wo der eine auf den anderen verweist und umgekehrt (Hat jemand „Asterix erobert Rom“ gesehen und erinnert sich an „das Haus, das Verrückte macht“? So kann man sich das vorstellen). Nachdem diese Herausforderung zufriedenstellend gemeistert war, zeigten die drei Palermorianer dem Fremden die Stadt, wie z.B. das Theater Massimo, den Hafen und einen interessanten Park wo sie plaudernd viele Stunden verbrachten bis sie ihn wieder zum Bahnhof brachten, wo er sich nach einem herzzereißenden Abschied wieder auf die Rückreise begab. Und wenn nicht wieder gestreikt wird, so reist er auch noch heute.

Unser Ausflug nach Vittoria (04.09.09 -


Nachdem unserer Wochenendausflug nach Palermo für den 04-06.09.09 von unserem lieben Direktor gecancelt wurde, da er mit uns hier in den Gottesdienst wollte. Am Mittwoch jedoch erzählte er uns, dass der Gottesdienst doch erst eine Woche später stattfinden sollte.
Natürlich waren wir deswegen gefrustet, dass wegen des Gottesdienstes zwei Wochenenden draufgegangen waren.
Team Palermo hatte diesen Freitag jedoch frei und wollte jedoch trotzdem was unternehmen und beschlossen nach Vittoria zu fahren und einen kurzen Zwischenstopp in Riesi zu machen.
Am besagten Freitag dann, kamen gegen Mittag dann Meike, Jana und Lucas nach Riesi, außerdem hatten sie noch Christina, aus der Schweiz, und Nora, die immer an Tankstellen vergessen wird, mitgebracht.
Nach einer stürmigen und freudigen Begrüßung fragten sie uns, ob wir nicht mit nach Vittoria wollten, da sie noch vier freie Plätze hätten. Simon und ich sagten natürlich sofort ja und fuhren, nachdem Jana Team Vittoria schonend beigebracht hatte, dass anstatt den ursprünglich geplanten drei Personen sieben kommen würden, los.
Die Hinfahrt dauerte bissel mehr als zwei Stunden und war recht abenteuerlich und lustig. Während Jana und Meike sich mit dem fahren des Pulmino (Minibus) abwechselten und gleichzeitig mit dem sizilianischem Verkehr zu Recht kommen mussten, ich sag nur man fährt 80kmh auf einer Landstraße und wird von einem riesen Laster überholt der vll. 2 Abstand zu einem hat oder die Straßen sind so kurvig, dass man langsam fahren muss, aber trotzdem von jedem in den Kurven überholt wird, aber ok Jana und Meike haben es super gemeistert, während Simon, Lucas und Ich in der letzten Bank 2.5 Stunden lang Kekse aßen und uns für jedes Film-Genre, die charakteristischen Filmrollen an alle Italienisch-Freiwilligen vergaben.
In Vittoria angekommen fanden wir dank der Hilfe der Einwohner recht schnell deren Wohnung.
Die Wohnung liegt in einer viel befahren sehr engen Straße, doch zum Glück fanden wir direkt vor der Haustür einen Parkplatz. Nach viel gehuppe und einmaligem korrigieren standen wir dann in der Parklücke, einen halben Meter auf dem Bordstein direkt an einem Baum, sodass man unsere Tür nicht öffnen konnte, aber egal wir kommen da schon aus dem Fenster Bus raus, dachten wir uns, und tatsächlich schafften es alle, nur Simon hatte paar Probleme, da Jana mit dem Auto ein Stücken weiterfuhr, damit man später besser rausfahren kann, während Simon, ihr Freund, im Fenster saß.
Aber gut, alle ausgestiegen bemerkten wir gegenüber eine Horde it. Jugendlicher die dass Einparken von uns tierisch komisch fanden. Vor der Haustür dann: Wo muss man denn da klingeln? Es gab vier Möglichkeiten. Egal rufen wir eben Steffi an die wird uns dann schon abholen, gesagt getan, jedoch ging niemand ans Handy ran.
Hmm was sollen wir jetzt tun, dachten wir uns, also riefen wir alle ganz laut, Steffi, Elsa, Laura und Katharina. Die It. Jugendliche schauten noch komischer und als dann Elsa und Steffi schreiend und kreischend auf den Balkon rannten, schauten die Italiener noch verwirrter und brachen in Gelächter aus, als dann die vier Mädels zu uns nach unten kamen und uns gaaaanz stürmisch umarmten und begrüßten.
Müde von der Fahrt und der Arbeit (Simon und Ich mussten ja heute Morgen noch sechs Stunden arbeiten) aßen wir alle gemütlich Pizza und setzten uns an eine Treppe und plauderten.
Am nächsten Tag liefen wir Nicht-Vittorianer dann zum Markt, die anderen mussten arbeiten.
Am Mittag dann fuhren wir dann nach Scoglitti an den Strand, wo es echt schön war. Das Wasser war angenehm warm und hatte ca. ein Meter hohe Wellen, was für ein Spaß, jedoch hatten wir große Probleme aus dem Wasser zu kommen, da der Sog der Wellen so stark war und uns ins Meer ziehen wollte.
Am Abend dann, wollten wir zu einem Reggae-Festival fahren, dass ein wenig außerhalb der Stadt lag. Dort angekommen wurden wir von Muskelprotzen mit Sonnenbrillen begrüßt, die uns unbedingt Rabat auf die 10 Euro Eintritt, pro Nase, geben wollten. Einstimmig beschlossen wir umzukehren und in eine Strandbar in Scoglitti zu fahren. Also fuhren wir auf den Parkplatz von dem Festival um um zu drehen. Uns fiel jedoch auf, dass außer unserem Auto nur ein einziges weiteres Auto stand und keine Musik lief. Sofort überlegten wir uns, dass dort die gemein gefährliche Raggae Mafia hausen musste und uns ausnehmen wollte.
Am Strand dann angekommen saßen wir ein bisschen am Meer und genossen unsern letzen Abend zusammen.
Am nächsten Morgen dann mussten unsere Gastgeberinnen wieder arbeiten, sodass wir lange schliefen und deren letztes Nutella wegfutterten.
Wir hatten Glück gehabt, dass wir noch alle vier Mädels erwischt hatten, denn am Montag mussten Steffi und Katharina nach Paccino weiterreisen.
Nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten, gab ich mein Handy Steffi, damit sie unsere Fahrt filmte die Parallelstraße runter. Man muss dazu sagen, dass sie so war wie man die Straßen aus San Francisco kennt. Lang, weit und seehr steil 
Nachdem diese Fahrt gefilmt wurde machten wir uns auf zur nächsten Tankstelle, die geschlossen hatte, genauso wie die nächste und übernächste, bei dieser konnte man jedoch glücklicherweise am Automaten zahlen, sodass wir 90 Minuten später in Riesi ankamen.

Denis


IO AMO TORINO


Am ersten Wochenende in Norditalien waren wir mit der gesamten Gruppe in Turin. Mannmannmann, das ist vielleicht eine gute Stadt! Wir hatten da ungefähr zweieinhalb Stunden freilauf und da war ich natürlich erstmal mit Phillip, meinem halbwegs gleichgesinnten in der Vorliebe für härtere Klänge, in einem Plattenladen, wo wir uns erstmal mit italienischsprachiger Musik eingedeckt haben. Ein irrer guter Laden. Eine witzige Feststellung: Alle deutschen CDs die ich in Turin gesehen habe kommen (außer Rammstein) aus dem Ruhrgebiet^^ Tja, der Pott ist halt überall!
Außer diesem fantastischen Plattenladen gibt es in Turin noch einige Dinge die in jeder italienischen Stadt die was auf sich hält nicht fehlen darf: Eine riesige Kirche, eine Fußgängerzone mit Designerläden und- natürlich: Eis. Wie in fast jeder großen Stadt gibt es auch hier natürlich das beste Eis der Welt. Nur: Diesmal glaube ich es…jeder der mich kennt weiß dass ich ein absoluter Eisfan bin und nicht leicht sowas sagen würde aber es ist wirklich sensationell gut. Ich kann es auch gar nicht genau beschreiben, was daran so gut war, aber es war es. Ich hatte Schokolade und Melone und das war echt gut. Mit schwerem Herzen muss ich sagen, auch wenn Marvin beim Lesen dieser Zeilen empört sein wird: Noch leckerer als in der „Öse“ in Hagen. „Grom“ heißt der Laden und die Adresse lautet Piaza paleocapa pietro 1. Wirklich sehr zu empfehlen.
Aber zurück zum Kontext: Turin hat einen wunderschönen Park, ein Museum des Films, ein Museum mit einem Glasaufzug der in der Mitte des Raumes durch die Kuppel bis ganz nach oben fährt (allein die Fahrt da hoch ist schon ein Kracher wenn man keine Höhenangst hat), einen Fluss und einen großartigen Laden namens „Lobelix“ wo wir abends dinierten. Da läuft es so ab dass man einmal 7 Euro zahlt für das “All You can Eat“ Buffet (und ich kann ne Menge essen) und als wäre das noch nicht genug kann man sich da ein Getränk zu aussuchen. Und wenn man clever ist nimmt man einen Cocktail. Denn die sind da auch grandios; auch alkoholfrei. Jedes weitere Getränk kostet dich dann zwar wieder 7 Euro, aber Wasser kann man ja aus dem Hahn auf dem Klo trinken und außerdem kontrolliert im Obergeschoss auch niemand, ob man was aus einer Flasche trinkt.
Was bleibt also über Turin noch zu sagen außer: „Bei der nächsten Möglichkeit unbedingt hin“?

Simon

Erste Arbeitsimpressionen (Stand 30.08.09)

Simon: Ich arbeite jetzt seit knapp 2 Wochen in der landwirtschaftlichen Abteilung des Servizio Cristiano. Am Tag unser Ankunft ließ der Direktor abends noch lange auf sich warten und erzählte erstmal ausführlich von Regeln, Begebenheiten und Schauergeschichten rund um die Institution...da wir nach der 26stündigen Fahrt dann erst gegen 00.00Uhr ins Bett durften, waren wir logischerweise am nächsten Morgen um 7.30Uhr auch nicht sooo unglaublich ausgeschlafen. Wir begannen mit der Mandelernte und trinken mussten wir aus einem 5 Liter Eimer- nicht gerade besonders viel für 5 Personen und auch eher kompliziert, da man das Riesending erstmal über den Kopf wuchten musste und dann ein dünnes Rinnsal zaghaft raus kleckerte. Uns wurde zwar von der ca. 50jährigen Freiwilligen Laura F aus Amerika erzählt, dass wir mehr trinken sollten als wir können- verständlich bei einer Temperatur von ca. 40 Grad- aber das war nun mal einfach nicht möglich. So traf mich nach ca. 4 Stunden der Hitzeschlag, mir wurde kotzübel und nach einigen Stunden Schlaf war ich dann auch wieder munter. Daraus habe ich gelernt mich besser über die Regel des „aus dem Eimer“-Trinkens hinwegzusetzen und doch zu mehreren ach so umweltfeindlichen Plastikflaschen zu greifen. Aber seit dem geht’s mir auch immer ausgezeichnet bei der Arbeit.
„Ja und was tun die da jetzt bei der Arbeit?“ – also an den ersten Tagen stand die Mandelernte und Auflese an. Was man bei der Auflese macht kann man sich sicher denken und bei der Ernte legt man Netze unter die Bäume und drischt dann mit viel Moped auf die Äste ein. Eigentlich eine ganz schöne Arbeit. Nur das Auflesen nervt. Das haben wir heute beendet. Weil das Servizio nämlich zur Zeit drauf und dran ist alle Mandelbäume abzusägen und dem Erdboden gleich zu machen, weil die nicht so viel einbringen wie z.B. Oliven. Letztere werden da dann wohl auch wieder gepflanzt. Martin macht mit Tano, dem King of Agrecoltura seit Tagen nix anderes als die Bäume abzuholzen und die Wurzeln und das Holz wegzubringen. Weil er derjenige von uns ist der am Besten italienisch kann macht er also immer die Larry-Arbeit und wir, die von dem italienischen Freiwilligen Angelo eingearbeitet werden, machen auch mal „molto Pausa“. Besonders da der Direktor zu Zeit nicht da ist; da lassen es hier die meisten Mal ruhig angehen.
Außer Mandorle habe ich hier auch schon Pomodore (Tomaten), Erbsen, Bohnen, und Zucchini geerntet; Tomaten ernten macht mir am meisten Spaß. Und Unkraut geerntet habe ich; das ist allerdings ein bisschen anders als das was ich mir unter Unkraut jäten vorstelle, da das eher kleine Bäume mit 30cm langen, dicken Wurzeln sind.
Denis hat nicht so viel Spaß in der Landwirtschaft und versucht sich gerade als Gehilfe des Hausmeisters; ab Anfang September sollen wir uns dann festlegen in welchen Bereich wir möchten. Mir gefällt die Arbeit ganz gut und ich werde denk ich mal auch in der Landwirtschaft bleiben. Obwohl es echt anstrengend ist. Andere Bereiche sind der Kindergarten, die Scuola, Küche, Hausmeisterei und die Betreuung des Gästehauses.

Denis: Meine zwei ersten Arbeitswochen sind schon fast vorbei und ich habe so ziemlich dieselben Erfahrungen gemacht wie Simon, außer das mir hier bis jetzt noch nie schlecht war.
Unter der Aufsicht Angelos z arbeiten ist sehr angenehm wegen den vielen Pausen, jedoch ist es in der Landwirtschaft abartig heiß und anstrengend.
Seit gestern bin ich in der Hausmeisterei.
Mir hat es sogar relativ gut gefallen. Ich war fast die ganze Zeit im Schatten und konnte sitzen und musste eigentlich nur die neue Terrasse für den Direktor anmalen und Pepe, dem Hausmeister, hier und da in bisschen helfen.
Angeblich werden drei von uns Jungs in die Landwirtschaft kommen und einer in die Hausmeisterei. Soweit ich das bis jetzt verstanden habe, werde entweder Ich oder Martin zum Hausmeister kommen. Theoretisch hätte ich nichts dagegen, solange ich keine Maschinen oder sonst was reparieren muss, aber am 1.September stellt sich dann heraus wer wohin kommt.

D&S Folge 666: Servizio in Angst und Schrecken (Ende August)

Okay, so witzig war die folgende Geschichte eigentlich echt nicht. Hier wurde nämlich eingebrochen. Auch nicht zum ersten Mal und bekannte, kriminelle Organisationen haben auch schon mal bei unserem Direktor zuhause nachts vorbeigeschaut. Die Mafia ist in Riesi sehr aktiv, aber unser Direktor geht da ganz gut aktiv gegen an, unser Unternehmen hier hat also NICHTS mit der Mafia am Hut und er macht sich damit natürlich auch nicht gerade beliebt. Aber jetzt am Freitag war er nicht da und wir wurden spätabends aus den Federn gerissen, da jemand auf der Plantage Feuer gelegt hatte. Als Denis, icke, Martin und Angelo dort ankamen war das Feuer bereits von den Mädels gelöscht worden und wir begaben uns auf die Suche nach dem ungebetenen Gast. Martin, der alte Haudegen, schnappte sich auch erstmal nen Knüppel, der allerdings nicht zu Einsatz kam. Denn das Tor zur Plantage war zwar geöffnet worden und im schattigen Schutz der Bäume war auch jemand der da nicht hingehörte, aber da die Handys kein Netz hatten und Angelo meinte, der Eindringling könnte bewaffnet sein, haben wir uns das „Auf ihn“ gespart und sind sofort zum „mit Gebrüll“ übergegangen. Wir sind davon überzeugt, dass er dann auch gegangen ist.
Im Gästehaus brannte Licht und einige Fenster waren offen, aber es wurde nichts verwüstet oder geklaut und es ist auch gar nicht sicher ob da jemand drin war, da die Mädels auch nicht genau wussten, ob sie nicht vielleicht morgens Licht angelassen oder einige Fenster nicht geschlossen hatten.
Der Direktor wurde natürlich verständigt aber etwas weiteres Nennenswertes ist in der Sache nicht mehr geschehen. Vielleicht ändert sich das wenn der Direttore am Freitag wiederkommt.

Simon

Sonntag, 23. August 2009

Kulinarische Genüsse

Eines vorweg: Egal was ihr über den Nudelwahn der Italiener gehört habt- es stimmt. Ich habe noch nie in so kurzer Zeit solche Unmengen von Pasta verspeist und es wird nie langweilig. Ich glaube es ist bisher in Italien für uns kein Tag vergangen an dem es keine Pasta gab, aber in 98% aller Fälle schmeckt es immer ganz ausgezeichnet. Scheinbar liegt es grundliegend erstmal an den Nudeln selber, da Salz und Öl jetzt ja nicht so das Geheimrezept sind- dass mach ich zuhause auch so. Aber die Soßen und die Pesto; die rocken wie Sau. Extrem gut ist eine Soße die ich in Agape probiert habe: Ein sehr nußiger Käse, Ricotta zerrieben mit Walnussraspeln und dann halt mit ein bisschen Öl verrührt. Das ist die Basis; was da noch dran war- keine Ahnung. Probiert es mal aus- Ricotta gibt es auch in Deutschland. Außerdem kocht Zoran sehr gerne mit selbstgesuchten Muscheln vom Strand, was mir auch sehr gut schmeckte. Nur sollte man am besten nackig essen; wenn er der Gärtner und ehemaliger Kosovoflüchtling so scharf kocht wie nix Gutes.

Außerdem gab es in Bobbio etwas sehr gutes zu essen. Nur leider kann der Koch, der gute Alessio, außer kompetent gucken und Essen bestellen nicht viel; sprich: Er kocht gar nicht selber und konnte mir auch nicht sagen, was es war, wovon ich so begeistert war. Wir waren uns alle einig dass es Rosmarin-Omlett in Muffinform sein musste- aber ob sich auf dem Grund sehr gedünstete Zwiebeln befanden oder es Apfelmus war was auch keiner so genau. Auch einfach mal ausprobieren. Daran scheiden sich zwar die Geister, aber ich finde es großartig.
Zu guter Letzt ist noch das fantastische Obst und Gemüse, welches hier auf dem Servizio direkt angebaut (und verzerrt) wird, die Pizza, die eben doch nicht so wie „Ristorante“ schmeckt wie diese behaupten sondern viel besser und natürlich frischer und Eis im Milchbrötchen ist auch, naja zumindest interessant. Aber dass ich voll darauf abfahre ist ja klar. To be continued.

Simon

Abschied und Anreise nach Sizilien

Nach dann drei unglaublich tollen Wochen war es dann soweit. Es hieß Abschied nehmen.
Als erstes traf es unsere Johanna die nach Agape ging und uns am Freitag schon während dem Unterricht verließ. Am nächsten Tag fuhren dann um 8.25 Aline und Alena nach Florenz los. An dem Abend organisierten wir dann eine Abschiedsfeier, die auch eine Geburtstagsfeier für Meike war.
In dieser Nacht sagten wir dann Goodbye zu Katrin Be., Katrin Ba., Laura E., Jonas und Phillip die in Torre Pellice bleiben würden.
Am nächsten Tag dann brachen wir um genau 14.06 mit dem Bus nach Turin auf wo wir dann mit dem Zug nach Catania weiterfuhren.
Die Zugfahrt war relativ angenehm, da die Abteile klimatisiert und recht groß waren. Einziges Problem war, dass das Team das nach Palermo fuhr in einem komplett anderem Wagen saßen, da unser Wagen in Messina abgespalten wurde und von dort aus nach Catania fuhr. Deswegen mussten wir uns schon um 22.00 von Lucas, Jana und Meike verabschieden, das es zu unsicher wurde, dass Gepäck in den Abteils unbeaufsichtigt zu lassen, auch wenn es abgeschlossen war.
Am nächsten morgen erfuhren wir auch warum: In der Nacht wurde bei unseren Mädels eingebrochen und glücklicherweise nur das Geld aus den Geldbeuteln geklaut.
Kurze Zeit später hieß es dann das letzte Mal Abschied nehmen und zwar von Laura Wei, Katharina, Steffi und Elsa die Nach Vittorio/ Pacchino unterwegs sind.
Nach 1 ½ Stunden Aufenthalt in Catania stiegen wir dann in den Bus nach Riesi ein und kamen dann nach noch einmal umsteigen, in einem Nachbarort von Riesi, (das wir Dank der Hilfe eines älteren Herren schaften, der dem Busfahrer sagte wann er für uns anhalten solle und wo wir entlanglaufen mussten) nach nur 26h Fahrt in Riesi an.
An der Bushaltestelle wurden wir dann von Laura F., einer Freiwilligen aus Amerika und Dorothee einer ehemaligen Freiwilligen aus Deutschland abgeholt.
Schnell stellte sich heraus, dass Dorothee auch aus Offenburg stammte, dieselbe Schule wie ich besuchte und dort 2006 ihr Abi machte.
Im Servizio angekommen, begrüßten uns dann unser Direktor Gianluca und Angelo, unser Freiwilliger aus Italien.Nach der Vorstellung und einigen Fragen, durften wir dann unsere Zimmer anschauen, die einfach riesig sind und ein eigenes Bad haben. Nachdem uns dann noch mehrere Ehemalige deutsche Freiwillige begrüßt und wir eine Rundführung durch das Servizio hatten, konnten wir dann endlich schlafen gehen, da wir doch am nächsten Tag schon arbeiten gehen mussten.

Kulturkurs

Natürlich hatten wir nicht nur einen Sprachkurs sondern nachmittags von 14-17.00 einen Kulturkurs.
So sprach z.B. Massimo, unser Organisator, mit uns über Politik und Massenmedien und Nicoletta, unsere Kulturführerin, sprach mit uns über Mafia, Vorurteile oder die Geschichte der Waldenser.
Nicht selten machten wir Ausflüge in die nähere Umgebung von Torre Pellice, wo ca. 50% aller Waldenser in Italien leben, und besichtigten Museen, Kirchen oder Monumente oder nach Agape.
Agape wurde von demselben Pfarrer und Architekten gegründet und gebaut, wie meine Einsatzstelle in Riesi. Man muss hierbei auch sagen, dass unsere Gruppe wahnsinnige Vorurteile gegenüber Agape hatte/ hat, da Ehemalige sowie unser Italienisch Lehrer immer wieder lustige Geschichten erzählt haben. Unser Hauptvorurteil war das angebliche Kiffen in Agape, so machte unser It-Lehrer sich immer wieder über Boris und Jürgen, unsere deutsche Organisatoren, lustig. So war für ihn Jürgen ein Kommunist und Boris rauchte immer Joints in Agape. Dies alles trug dazu bei, dass wir uns immer totlachten, wenn das Wort Agape fiel, was recht häufig geschah, als eines Mittags Massimo mitbekam, dass wir uns über Agape lustig machten versicherte er Johanna, unserer Agapefreiwilligen, dass sie keine Joints rauchen müsse wenn sie es nicht wolle.
Unser Kulturprogramm war sehr abwechslungsreich. Nicht nur die Themen waren interessant, sondern oft wurden Personen aus der Umgebung eingeladen, die dann mit uns über Themen diskutierten. So lud Nicoletta eine Diakonin aus dem Nachbartal ein, die aus Deutschland, konkreter einer Nachbarstadt von Schwerte, stammte und schon 22 Jahre in Palermo lebte und jetzt in dem Nachbartal von Torre. Sie erzählte uns sehr viel über die Lebensweise und Mafia in Sizilien. Meiner Meinung nach, war das das Interessanteste von unserem Kulturprogramm. Einziges Problem mit ihr war, dass sie die ganze Zeit über die Katholiken und die Kath. Kirche in Italien beschwerte und lästerte, sie wusste ja nicht, dass neben mir noch Alena und Aline katholisch waren, was für sie bestimmt ein Verbrechen war :D.
Auch ein interessanter und lustiger Punkt des Programms waren die Volkstänze, die wir in unserer letzten Woche gelernt haben.
Abseits von dem Kulturprogramm sind wir auch einen Tag lang nach Turin gefahren, wo wir dasselbe Programm erlebten wie auf Lateinerfahrt drei Jahre zuvor. Jedoch bekamen wir hier mehr von dem Leben in Turin mit, denn unser Italienisch-Lehrer nahm uns zu sich nach Hause in seine Studentenbude, hierbei muss man wissen das Andrea 26 Jahre alt ist und schon seit sieben Jahren Philosophie studiert und noch keinen Abschluss hat und nächstes Jahr erst mal ein Jahr Pause macht. (In Italien ist es normal, dass man 15 Jahre oder so studiert).
In „seiner Wohnung“ trafen wir auf ca. 8 Personen, die wir beim Abendessen störten und setzten uns in den Raum dazu, natürlich kamen wir in Begleitung von paar
Freunden von Andrea und so saßen wir mit über 30 Personen in einem kleinem Studentenraum und hatten unseren Spaß.
Interessant war auch, dass alle 8 Italiener Fremdsprachen studierten aber nichts genaueres darüber sagen konnten.



Denis

Sprachkurs


Schon in unsrer ersten Stunde unseres Sprachkurses erlebten wir unser blaues Wunder, denn wir schrieben einen Test, indem ich, genau so wie die meisten anderen, hoffnungslos versagten und zu der sogenannten Loser-Group degradiert wurden mit unserem Italienischen Lehrer, Andrea.
Er führte auch sofort italienische Regeln ein. So wurden absofort unsere Lauras nur noch Laura Wei. Laura Wet. und Laura E. gerufen und unsere Katrins traf es noch schlimmer, denn aus Ihnen wurde Katrin Ba. und Katrin Be.. Besonders Katrin Be. Wurde oft aufgerufen was durch die Betonung des Be. Natürlich auch von uns umgesetzt wurde.
Wir durften auch jeder Zeit und so oft wir wollten auf die Toilette, Essen und Trinken und eigentlich alles tun was wir wollten.
Unser Unterricht begann theoretisch jeden Werktag um 9.00, d.h. um 7.00 aufstehen, sich um die Dusche kloppen, den Bus um 8.25 nehmen und dann warten bis er irgendwann nach 9.00 auftauchte.
Meistens kontrollierten wir dann mehr als eine Stunde unsere Hausaufgaben, die die wenigsten richtig hatten, bis wir dann von kurz nach 10.15 bis nicht selten 11.00 „etwas Pausa machten. Wo wir dann vor dem Schulgebäude saßen oder lagen, uns mit Dreck bewarfen oder einfach nur Zeug aus dem Automaten aßen, gestärkt von der Pause wollte unser Meister Andrea natürlich wieder weiter Unterricht machen, was uns die Losergroup natürlich empörte.
So forderte Phillip mehr Pausa, Jonas nervte andere, Meike photographierte alles und jeden, andere hörten Musik oder unterhielten sich über andere wichtige Sachen oder bewarfen sich gegenseitig mit Stiften oder bekritzelten die Arme von Nachbarn.
Aber natürlich hatten wir nicht mit unserem Meister gerechnet, der einfach mit machte und man sich somit endgültig in die 5. Klasse zurückversetzt fühlte. Dieser Zustand hielt bis 12.00Uhr bis wir dann zum Essen entlassen wurden.
Im Großen und ganzem haben wir einiges von der it. Grammatik gelernt, dank recht komplizierter Tafelbilder, einziges Problem waren die Vokabel, von denen wir ungefähr genauso viel wussten wie 3 Wochen davor.
In unserer vorletzten Stunde schrieben wir noch einen Test und siehe da, die meisten hatten sich sogar verbessert.
Der Sprachkurs war eine angenehme Einleitung in unser Jahr hier in Italien und ließ uns alle zu einer netten und verrückten Gruppe zusammen wachsen.



Denis

Army of Darkness

Nach 1 ½ sehr angenehmen Wochen in Bobbio Pellice wurde unsere Idylle von einer dunklen Wolke in Form der Esercito della Salvezza, also der italienischen Heilarmee getrübt. Das ist wohl eigentlich eine christliche Organisation, die gemeinnützig ganz viele tolle soziale Sachen auf die Beine stellt, aber seltsam fand ich sie von Anfang an. Besonders, weil ich es seltsam finde, dass sich ein christlicher Verein militärisch organisiert, Uniformen trägt und seine Aufseher sich Offizier nennen…
Gut, der Umgang mit Verrückten macht Spass, denke ich mir und das wäre auch alles gar kein Problem gewesen, hätte dieser Gruselverein nicht den Lieblingssport alles zu verbieten. Und zwar Sachen die ihnen nichts bringen, wie das generelle Barfussverbot, das Verbot die Kapelle und somit das Klavier zu benutzen, „Noise“ zu machen obwohl die es waren die morgens am Sonntag erstmal mit Pauken und Trompeten einige Lieder übten und im Speisesaal wie die Affen im Wald umher tobten. Die, das sind ca 40 Jugendliche zwischen 12 und 20 Jahren und eine Hand voll Aufseher. Nun stellt sich aber ja die Frage womit diese obskure Army das Recht hat uns Verbote zu erteilen und uns wie Aussätzige zu behandeln. Simple Antwort: Denen gehört der Laden.
Der Hausmeister, oder wer den Laden führt wenn die gerade nicht da sind, unser stets kompetent wirkender Koch bzw Tütenöffner Alessio, unsere Lehrer und eigentlich auch alle anderen Italiener mit denen wir uns unterhielten, haben die Army für total bescheuert erklärt und witzigerweise sogar die Kiddies der Army. Die beneideten uns sichtlich (vermutlich da war viel gelacht haben und sie als Armee Gotte scheinbar nichts zu lachen haben), musizierten später mit uns, entschuldigten sich und machten Fotos von mir, wegen meines coolen Styles…
Als Fazit kann man sagen, dass man diese Crew nicht über einen Kamm scheren darf, aber deren finstere Offizierin, von bösen Zungen auch als „Nazi-Olga“ betitelt, total einen an der Murmel hatte. Denn seinen Kiddies Kopien zu geben, in denen Gott quengelt dass keiner mehr betet, allen ein schlechtes Gewissen macht und die dann auch noch mit Dio, also mit Gott unterschrieben sind, ist für mich schon ganz schön kranker Sektenscheiß. Naja…vielleicht waren viele dieser Leute deshalb so mies drauf, weil sie nicht beten können, sondern immer nur ne Menge Papierkram von oben bekommen. Das frustet natürlich. Wobei das Moses damals bei seiner Steintafelaktion schon ne Menge Schlepperei erspart hätte, wenn er einfach nen Haufen Kopien hätte verteilen können.

Simon

Samstag, 22. August 2009

Anreise


Meine Reise nach Sizilien begann für mich am 25sten Juli 2009 in meiner Heimatstadt Schwerte, von wo aus meine Eltern und ich 4 Stunden lang per Auto nach Karlsruhe fuhren. Erster Grund dafür waren die höchst windigen Zugpläne, Misstrauen gegenüber der deutschen Bahn und die Tatsache dass es sicherer schien, in Baden zu dem Großteil der Freiwilligen zu stoßen. Der andere Grund: Am Abend spielten für Lau Farin Urlaub und Schandmaul in Karlsruhe auf dem „Fest“, wo meine Eltern und ich nochmal richtig abgerockt haben. Es war großartig; der letzte Song „Abschiedslied“ passte natürlich schrecklich gut zu dem Abend.

Da wir ein Zimmer nahe des Karlsruher Hbfs gebucht hatten, ging es morgens um 6.15Uhr los und um 6.52Uhr nach dem Abschied von meinen Eltern fuhr dann der ICE. Dort traf ich auf die anderen Freiwilligen, die ich ja dank meines Versäumnis des Vortreffens in Neckernzimmern aufgrund meiner Abiprüfungen vorher nie gesehen hatte. Sie waren aber alle sehr nett und offen und genauso die Freiwilligen, die an den verschiedensten Stationen einstiegen. Mehr oder weniger virtuoses Gitarrenspiel, nette Gespräche, herrliche Landschaften, coole italienische Kinder und gute Stimmung versüßten die lange Fahrt. Im Gegensatz zu den minder netten Schweizern. Naja. Die Stationen unser Fahrt waren:


Karlsruhe - Basel - Zürich – Lugano – Milano - Pinerolo

Am frühen Abend kamen wir in Pinerolo an, wo wir von Davide und einem Bus nach Bobbio gebracht wurden. So endete unsere Reise dann ohne starke Verspätungen oder vermisste Züge, obwohl dass teilweise mit dem Gepäck gar nicht so einfach war. Aber wir hatten wie gesagt von Anfang an eine gute Gruppe.


Simon