Simon: Ich arbeite jetzt seit knapp 2 Wochen in der landwirtschaftlichen Abteilung des Servizio Cristiano. Am Tag unser Ankunft ließ der Direktor abends noch lange auf sich warten und erzählte erstmal ausführlich von Regeln, Begebenheiten und Schauergeschichten rund um die Institution...da wir nach der 26stündigen Fahrt dann erst gegen 00.00Uhr ins Bett durften, waren wir logischerweise am nächsten Morgen um 7.30Uhr auch nicht sooo unglaublich ausgeschlafen. Wir begannen mit der Mandelernte und trinken mussten wir aus einem 5 Liter Eimer- nicht gerade besonders viel für 5 Personen und auch eher kompliziert, da man das Riesending erstmal über den Kopf wuchten musste und dann ein dünnes Rinnsal zaghaft raus kleckerte. Uns wurde zwar von der ca. 50jährigen Freiwilligen Laura F aus Amerika erzählt, dass wir mehr trinken sollten als wir können- verständlich bei einer Temperatur von ca. 40 Grad- aber das war nun mal einfach nicht möglich. So traf mich nach ca. 4 Stunden der Hitzeschlag, mir wurde kotzübel und nach einigen Stunden Schlaf war ich dann auch wieder munter. Daraus habe ich gelernt mich besser über die Regel des „aus dem Eimer“-Trinkens hinwegzusetzen und doch zu mehreren ach so umweltfeindlichen Plastikflaschen zu greifen. Aber seit dem geht’s mir auch immer ausgezeichnet bei der Arbeit.
„Ja und was tun die da jetzt bei der Arbeit?“ – also an den ersten Tagen stand die Mandelernte und Auflese an. Was man bei der Auflese macht kann man sich sicher denken und bei der Ernte legt man Netze unter die Bäume und drischt dann mit viel Moped auf die Äste ein. Eigentlich eine ganz schöne Arbeit. Nur das Auflesen nervt. Das haben wir heute beendet. Weil das Servizio nämlich zur Zeit drauf und dran ist alle Mandelbäume abzusägen und dem Erdboden gleich zu machen, weil die nicht so viel einbringen wie z.B. Oliven. Letztere werden da dann wohl auch wieder gepflanzt. Martin macht mit Tano, dem King of Agrecoltura seit Tagen nix anderes als die Bäume abzuholzen und die Wurzeln und das Holz wegzubringen. Weil er derjenige von uns ist der am Besten italienisch kann macht er also immer die Larry-Arbeit und wir, die von dem italienischen Freiwilligen Angelo eingearbeitet werden, machen auch mal „molto Pausa“. Besonders da der Direktor zu Zeit nicht da ist; da lassen es hier die meisten Mal ruhig angehen.
Außer Mandorle habe ich hier auch schon Pomodore (Tomaten), Erbsen, Bohnen, und Zucchini geerntet; Tomaten ernten macht mir am meisten Spaß. Und Unkraut geerntet habe ich; das ist allerdings ein bisschen anders als das was ich mir unter Unkraut jäten vorstelle, da das eher kleine Bäume mit 30cm langen, dicken Wurzeln sind.
Denis hat nicht so viel Spaß in der Landwirtschaft und versucht sich gerade als Gehilfe des Hausmeisters; ab Anfang September sollen wir uns dann festlegen in welchen Bereich wir möchten. Mir gefällt die Arbeit ganz gut und ich werde denk ich mal auch in der Landwirtschaft bleiben. Obwohl es echt anstrengend ist. Andere Bereiche sind der Kindergarten, die Scuola, Küche, Hausmeisterei und die Betreuung des Gästehauses.
Denis: Meine zwei ersten Arbeitswochen sind schon fast vorbei und ich habe so ziemlich dieselben Erfahrungen gemacht wie Simon, außer das mir hier bis jetzt noch nie schlecht war.
Unter der Aufsicht Angelos z arbeiten ist sehr angenehm wegen den vielen Pausen, jedoch ist es in der Landwirtschaft abartig heiß und anstrengend.
Seit gestern bin ich in der Hausmeisterei.
Mir hat es sogar relativ gut gefallen. Ich war fast die ganze Zeit im Schatten und konnte sitzen und musste eigentlich nur die neue Terrasse für den Direktor anmalen und Pepe, dem Hausmeister, hier und da in bisschen helfen.
Angeblich werden drei von uns Jungs in die Landwirtschaft kommen und einer in die Hausmeisterei. Soweit ich das bis jetzt verstanden habe, werde entweder Ich oder Martin zum Hausmeister kommen. Theoretisch hätte ich nichts dagegen, solange ich keine Maschinen oder sonst was reparieren muss, aber am 1.September stellt sich dann heraus wer wohin kommt.
Samstag, 12. September 2009
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